Buntes Northrend-Allerlei

Nun gut, es ist noch früh am morgen und ich habe nichts zu tun. Da könnte man doch mal bloggen, ne wa? Und Themen gibt’s ja wahrlich zu Hauf.

Release of the Lich King

Yay, draußen ist’s. Wie schon einmal gesagt, befand sich das Spiel am Releasetag bei mir und ein paar Stunden, bis um 17 Uhr, konnte ich mich selbst zurückhalten. Doch schließlich gab ich mich der Welle aus Euphorie hin, auf der Aman’Thul schwamm, mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Das Schlechte zuerst: Kein Event! „Herr Blizzard, wasisdalos!“. Dass das Weltevent vor wenigen Wochen pünktlich beendet wurde… irgendwie zweifel ich daran immer mehr. Da war doch noch was mit Undercity wird zerstört, Varimathras verschwindet, ja, man munkelte so einiges. Und was is? Scheiße is!

Aber gut, kein großes, einmaliges Event, flieg ich halt nach Northrend. Ganz klassisch beginne ich auch mit dem Krieger, in Defskillung; ich bin ein Masochist, ich weiß das. Die schlaue Entscheidung, zuerst den Fjord zu besuchen, war… schlau, denn dort war es zwar überfüllt, aber nicht so überfüllt wie in der Tundra. Wer zieht bitte die Tundra einem Fjord vor? Zu meinem Glück mehr Spieler als ich dachte und so ging das Leveln bisher sehr gut von der Hand.

Und hier folgt nun ein Statement, welches oft belächelt wurde: Mir macht das Spaß. Sehr viel Spaß. Obgleich ich in einer Raidgilde bin und auch den Raidcontent wichtig und bereichernd finde, so ist gerade die erste Levelphase, wenn wirklich alles neu ist, mitunter das, was WoW ausmacht. Wäre diese Phase anders verlaufen, hätte ich vor über 3 Jahren vielleicht nicht mit dem Spiel angefangen.

So kommt es, dass ich gestern den Fjord mit Stufe 72 und 2 Achievements beendete, während 2 Spieler von Narf -Grüß euch, ihr Bekloppten- bereits Stufe 66 oder 67 erreicht haben. Damit sind sie nicht die Schnellsten auf Aman’Thul (denn auch 80er haben wir schon eine Hand voll), aber trotzdem gut dabei. Und sie sind überhaupt nichts im Vergleich zu Athene oder Nhym…

Level up! Level up! Level up!

Es ist ja wirklich krass, was man so liest. Der erste 80er weltweit gehört meiner Meinung nach zum „Team Athene“, dem „besten Paladin der Welt“. 14h hat die gute Gruppe gebraucht, bis Athene vor 80 stand, dann kam ein GM und meinte sowas wie: „wtf? Ihr stinkt, temp ban.“ und der Traum vom Rekord war ausgeträumt.

13h später, Nhym wird 80. Er ist -wie Athene- Franzose und dass die einen anner Klatsche haben, ist ja hinreichend bekannt. Ich gratuliere trotzdem beiden zu diesem harten Wettkampf, der von Blizzard nicht ganz fair geführt wurde. Der Witz ist nämlich: Beide haben es großteilig gleich gemacht, ein GM hatte das Tun von Athene bestätigt. Aber wie Athene vermutet, wusste Blizzard selbst nicht so richtig, wie man mit dieser Situation umgehen sollte. Ich erkläre es kurz, für alle die nicht so ganz im Bilde sind:

Großer Beitrag incoming.

Athene besuchte fast ausschließlich Utgarde mit einer Gruppe. Die vier, alle nur darauf ausgelegt schnell und ausdauernd beim Leveln zu unterstützen, taten eigentlich die Arbeit. Man betritt also die Ini zu Fünft, Athene leaved die Gruppe, tagged ein paar Mobs. Die Gruppe tötet die Mobs, Athene macht an allen noch möglichst viel Schaden, kassiert endlos viel EP während die Gruppe leer ausgeht. Damit Athene nicht geportet wird, invitet man ihn wieder, kickt ihn wieder, er tagged die nächste Gruppe usw usw. – ein GM bezeichnete es als „a clever use of game mechanic“.

Nhym tat genau das gleiche, mit einem Unterschied: Er hielt sich dabei mit seiner Supportgruppe nicht in einer Instanz auf. Wo genau er das alles tat, weiß ich schon nicht mehr.

Soweit klar? Gut. Blizzard beschloss nun aber, Athenes Gruppe temporär zu bannen, Nhym bekommt daher den World First zugesprochen. Seitens Blizzard ist dies fragwürdig, aber irgendwie auch verständlich, denn der Instanzport wurde nicht umsonst erfunden, „Ziehen“ sollte nicht mehr möglich sein. Und: Athene wäre einfach mal doppelt so schnell 80 gewesen als Nhym. „Bäm, in your face, bitch.“

Zum Abschluss dieses Themas gibt’s gaaaanz am Ende des Beitrags ein Video von Athene mit 30 Minuten Infomaterial und Details, nicht ganz uninteressant wie ich zugeben muss. Und nochmal einen Glückwunsch an die beiden und ein paar Worte, die sie auch verstehen: „Congratulations to both of you, you really did a great job and I feel really sorry about the decision the game master made about the method of leveling of Athene. But: There will be another expansion, another challenge and I’m looking forward to see an exciting competition.“

Scheiße ist das kalt hier!

Um wieder den Faden aufzugreifen – ich war in Northrend. Und woahboah! Der Fjord sieht so aus, wie ich es mir gewünscht habe. Nach einer freakigen Space-Welt kommt endlich das, was sich in meinem Kopf abspielt: Krieg im Tolkien-Style! Die Storyline wird zumindest rudimentär aber konsequent weitergeführt, was aber durch eine geradezu bizarr-wundervolle Optik entschädigt wird.

Sind wir mal ehrlich und vergleichen wir doch mal… [insert random Azeroth zone here] mit dem Fjord. Da sind Wikinger! Da sind Bäume, Seen, Eisschollen! Die Laufwege sind beachtlich, selbst mit Mount, aber dafür wirkt es auch bombastisch! Ich meine, schaut euch die Küstenskyline an, sei es nun die Architektur der Vrykul oder das Design der Landschaft an sich… die Fahrstühle! Die fahren mit Ketten und schweben nicht in der Luft! Ein Lift! Und ein Kajak! Und eine riesige Burg! Und noch eine riesige Burg! Wasserfälle! Oder Geisterpiratenwikingerwesen in der Tundra!

Dieser dadaistisch anmutende Text beschreibt nicht wirklich, was ich alles gestaunt habe, aber sind wir mal ehrlich: Der Lich King pwnt BC aber sowas von! Und so groß die Freude bei mir auch ist, so groß ist die Kritik bei anderen. Da wird gejammert, dass das Leveln so lange dauert, die Wege so lang sind oder dass die Grafik und die Quests alles schonmal dagewesen wäre.

Ich sage das jetzt mit einem guten Gewissen: „Und? Wayne?“ – Es ist schick verpackt, die Quests sind gar nicht so übel und wer irgendetwas anderes zu behaupten wagt, dem werfe ich nur „Brachland“ an den Kopf. Man merkt einfach, dass Blizzard in den 3 Jahren WoW wirklich Erfahrungen gesammelt hat und diese auch umsetzt, was man nicht zuletzt im sehr reibungslosen Start vom Lich King merkt. Und scheiß auf die kleinen Probleme mit 3.0, auch das ist einfach so. Und wären die „Startgebiete“ nicht überfarmt, dann wäre es langweilig. Spontane Gruppenbildung, neue Spieler, alte Gesichter – das alles ist doch echt wundervoll. Ich habe da auch noch eine Theorie aufgestellt…

Das Chicken-Mc-Nugget-Prinzip

Heißt klar und allgemein ausformuliert: „Dinge müssen zwingend einen hohen Ähnlichkeitsgrad besitzen.“

Wer denkt sich denn so einen Bockmist aus, das kann doch nur der aSak sein. Beziehen wir das Ganze auf WoW, ergibt es aber durchaus Sinn, denn Quests und Orte benötigen einen gewissen Wiedererkennungswert. Auch wenn das Questen dadurch repetetiv erscheint, muss zum kontunuierlichen Spielfluss alles leicht verständlich sein. Wenn dem nicht so ist, dann wird /1 mit Fragen zugespammt, worunter das Highlight noch immer „Wo ist denn eigentlich Anton?“ – „In Tirol.“ ist. Ein Brüller, wirklich.

Oder anders formuliert: „Hau – 5 – Oger.“ ist verständlicher als „In den großen Hallen der bösen Nordmeerhexe befindet sich eine Schatulle, die du nur bei Mondlicht und in einem Hasenanzug öffnen kannst. Für diesen Hasenanzug musst du aber Herausfinden, wie du 12 Hasen fängst. Dazu brauchst du einen seltenen Faden zu Nähen, den du blablabla“ – ihr wisst worauf ich hinaus will? „Ist eine Quest zu kompliziert, rafft sie keiner.“

Von daher ist es durchaus sinnvoll, dass es auch dieses mal wieder ein Mitglied der Nesingwary-Sippe nach Northrend verschlagen hat. Der Name des Prinzips leitet sich übrigens von der Tatsache her, dass es genau 2 Formen von ChickenMcNuggets gibt. Dass 2 besser ist als eine oder gar drei Formen, haben einst höchst fragwürdige angesehene Forscher bei McD herausgefunden. Jaja, so ist das.

Das Wetter: Bewölkt, kalt.

Ja, was kommt jetzt noch alles auf mich zu? Asak ist 72, Ocas 71, meine anderen Chars stehen rum. Ich habe noch nicht einmal einen Bruchteil vom Content gesehen, da haben so manch andere Gilden diesen schon komplett durch. TwentyFifthNovember nennt sich die Fusion von Nihilum und SK-Gaming, das WoW-Pendant zu „Brad Pitt treibt’s mit Angelina Jolie“.

Und irgendwie ist das schon wunderlich, denn schon 8 Tage vor dem 25. November verkünden sie stolz: „All WotLK PVE Content Defeated“. Wow. Irgendwie beschleicht mich das ungute Gefühl, dass man sich ein Spiel auch selbst kaputtmachen kann. Wie sieht das nun aus? Sie rekrutieren nun noch ein paar Leute, statten sich selbst im Content aus. Dann kommt 3.1 mit der Ulduar-Raid-Instanz… und wann soll die dann leer sein? Einen Tag später? Zwei? Drei? Das wäre dann schon lang, vermute ich. Traurig finde ich’s, aber gut, ich muss das ja so nicht machen.

Ich mach’s ganz anders: Ich level heute noch ein bisschen meinen Krieger, vielleicht noch ein halbes Level mit dem Druiden mit Nermy in der Tundra (denn wenn man 2 Gebiete parallel entdeckt, ist das einfach w00t) und… joah. Abwarten. Genug gebloggt für heute, frostig wird’s nun eh, sei es in Northrend oder draußen wo der Pizzabote herkommt.

Bonuscontent: Das Video von Athene